PRIDE Nr. 166/Okt. 2018

Schwul genug?

Die irrsten Abschiebebegründungen Europas werden in Österreich getätigt. Wie schwer es schwule Flüchtlinge haben, gegenüber österreichischen Beamt*innen ihre Verfolgungsgründe glaubhaft zu machen zeigen wir in der Titelgeschichte (S. 12 – 16). Scheinbar lastet ein immer stärkerer Druck auf das Personal im Ministerium, das rechtfertigt aber keine homophoben Asylbescheide, die alte überwunden geglaubte Klischees beinhalten.

Wie schwer sich LGBTI-Personen in Österreich am Arbeitsplatz mit ihrer sexuellen Orientierung oder Identität tun zeigen wir ab Seite 18 auf. Und wie schwer sich unsere Bundesregierung tut, eine klare Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes zu akzeptieren und diskriminierungsfrei umzusetzen, zeigen erste Reaktionen und Vorschläge besonders aus dem blauen Regierungseck (S. 21 – 23) – denn 74 % der Österreicher*innen haben nichts gegen die Ehe für alle.

Aber es gibt auch Erfreuliches: Mit der neuen Bar CAGE hat Graz wieder einen fixen Treffpunkt für die queere Community (S. 36) und mit der Neueröffnung der 5. Beratungsstelle von COURAGE in Linz wird das Angebot an Beratungsleistungen erweitert (S. 27). Auf kultureller Ebene stellen sich gleich drei Ausstellungen in Linz der Frage: „Wer war 1968?“ (S. 44 – 45) und in Graz gab es viel zu schauen und hören bei der Porn Night (S. 48 – 50).