Nr. 104/Juni 2008

Liebe LeserInnen!

Die 104. Ausgabe des PRIDE steht vor allem unter dem Zeichen des PartnerInnenschaftsgesetzes der Bundesregierung. So spät es im europäischen Vergleich kommt, so wenig hält es, was der Name verspricht. Ein Rumpfgesetz, das von allen LGBT-Organisationen abgelehnt wird und die damit pikante Weise zum selben Ergebnis kommen, wie die Bischofskonferenz oder fundamental-katholische Gruppierungen, nämlich: So nicht.
Wie auch immer – PRIDE analysiert die Situation in seinem Themenschwerpunkt auf den Seiten 09 bis 17.

Bei den Regionalteilen ist vor allem Tirol diesmal zu erwähnen. Das lesBiSchschwule Straßenfest Innlove stand heuer ganz im Zeichen der kommenden Fußball-EM. „From Inns­bruck with Love“ zitiert nicht nur einen alten James-Bond-Film, sondern ist auch eine Ansage an die homophobe Situation, in der Lesebn und Schwule in Russland leben. Und gleichzeitig beleuchten wir den Hintergrund solcher öffentlicher Manifestationen und spüren deren Sinn von den Stonewall-Unruhen 1969 bis zu den CSDs der heutigen Zeit nach. Alles darüber gibt es auf den Seiten 29 bis 34.

Und weil wir gerade bei der Fußball-EM sind: Wir spüren auch der Frage nach, warum gerade Lesben so eine besondere Affinität zu Fußball haben (Seiten 64 bis 66). Nun ja, ich bin ja als bekennender Schwuler eher froh, dass Linz von diesem EM-Spektakel verschont wurde und wäre im Zweifel eher für Handtaschen-Weitwurf und Synchronbügeln – aber schon unsere Layouterin ist eine fanatische Wuchteltreterin – nun ja – ich muss auch nicht alles verstehen.

Ansonsten gibt es wieder jede Menge Literatur, Filmkritiken und anderes mehr – einfach idealer Lesestoff für heiße Badetage! An dieser Stelle aber auch noch ein Wort des Abschieds und des Dankes. PRIDE stellt mit der kommenden Ausgabe einige Rubriken ein. So die Kommentare von Ulrike Lunacek (seit 2002), Peter Traschkowitsch (seit 2008), Barbara Gerhold (seit 2006) und Dr. Gayl (seit 2001). Hintergrund ist ein drucktechnisches Problem, das es uns nicht erlaubt, den Seitenumfang zu erhöhen. Durch die Auflassung fixer Rubriken gewinnen wir nicht nur sechs Seiten, sondern können auch flexibler werden. Die Kommentare sollen natürlich nicht gänzlich verschwinden, sondern in Zukunft themenbezogener werden. Das heißt, wir laden zu unterschiedlichen Themen unterschiedliche ExpertInnen ein, einen Kommentar zu schreiben. Ob es funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben, entscheiden allerdings unsere LeserInnen.

Jedenfalls ein herzliches Dankeschön an Ulrike, Babs, Peter und Dr. Gayl – und unseren LeserInnen viel Spaß mit dieser Ausgabe!

Gerhard Niederleuthner